Kernlehrplan für das Ruhr-Kolleg – Informatik
Allgemeines:
Um insbesondere Studierenden gerecht zu werden, die in der Sekundarstufe I keinen Informatikunterricht besucht haben, wird in Kursen der Einführungsphase besonderer Wert darauf gelegt, dass keine Vorkenntnisse aus der Sekundarstufe I zum erfolgreichen Durchlaufendes Kurses erforderlich sind.
Der Unterricht der Sekundarstufe II ( hier die Einführungsphase der ersten beiden Semester) wird mit Hilfe der Programmiersprache Java durchgeführt mithilfe von Blue-J. In der Einführungsphase kommt dabei zusätzlich eine didaktische Bibliothek zum Einsatz, welche das Erstellen von grafischen Programmen erleichtert.
Durch projektartiges Vorgehen, offene Aufgaben und Möglichkeiten, Problemlösungen zu verfeinern oder zu optimieren, entspricht der Informatikunterricht der Oberstufe in besonderem Maße den Erziehungszielen, Leistungsbereitschaft zu fördern, ohne zu überfordern.
Die gemeinsame Entwicklung von Materialien und Unterrichtsvorhaben, die Evaluation von Lehr- und Lernprozessen sowie die stetige Überprüfung und eventuelle Modifikation des schulinternen Curriculums durch die Fachkonferenz Informatik stellen einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung und Entwicklung des Unterrichts dar.
Zurzeit besteht die Fachschaft Informatik des Ruhr-Kollegs aus zwei Lehrkräften, denen ein Computerraum mit 16 Computerarbeitsplätzen zur Verfügung steht. Alle Arbeitsplätze sind an das schulinterne Rechnernetz angeschlossen. Der Unterricht erfolgt im 45-Minuten-Takt. Die Kursblockung sieht grundsätzlich für die Einführungsphase eine Doppelstunde vor.
Unterrichtsvorhaben :
Die Darstellung der Unterrichtsvorhaben im schulinternen Lehrplan besitzt den Anspruch, sämtliche im Kernlehrplan angeführten Kompetenzen abzudecken. Dies entspricht der Verpflichtung jeder Lehrkraft, Studierenden Lerngelegenheiten zu ermöglichen, so dass alle Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans von ihnen erfüllt werden können.
Die entsprechende Umsetzung erfolgt auf der Übersichtsebene.
Im „Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben“ wird die für alle Lehrerinnen und Lehrer gemäß Fachkonferenzbeschluss verbindliche Verteilung der Unterrichtsvorhaben dargestellt. Das Übersichtsraster dient dazu, den Kolleginnen und Kollegen einen schnellen Überblick über die Zuordnung der Unterrichtsvorhaben zu den einzelnen Jahrgangsstufen sowie den im Kernlehrplan genannten Kompetenzen, Inhaltsfeldern und inhaltlichen Schwerpunkten zu verschaffen. Der ausgewiesene Zeitbedarf versteht sich als grobe Orientierungsgröße, die nach Bedarf über- oder unterschritten werden kann.
Der Fachkonferenzbeschluss zum „Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben“ dient zur Gewährleistung vergleichbarer Standards sowie zur Absicherung von Lerngruppenübertritten und Lehrkraftwechseln für alle Mitglieder der Fachkonferenz, wie auch für Referendarinnen und Referendaren sowie neuen Kolleginnen und Kollegen dienen diese vor allem zur standardbezogenen Orientierung in der neuen Schule, aber auch zur Verdeutlichung von unterrichtsbezogenen fachgruppeninternen Absprachen zu didaktisch-methodischen Zugängen, fächerübergreifenden Kooperationen, Lernmitteln und ‑orten sowie vorgesehenen Leistungsüberprüfungen.
Da in den folgenden Unterrichtsvorhaben Inhalte in der Regel anhand von Problemstellungen in Anwendungskontexten bearbeitet werden, werden in einigen Unterrichtsvorhaben jeweils mehrere Inhaltsfelder angesprochen.
Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben
I) Einführungsphase
Einführungsphase |
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Unterrichtsvorhaben E-I
Thema: Einführung in das Fach Informatik
Zentrale Kompetenzen: · Analysieren · Argumentieren · Darstellen und Interpretieren · Kommunizieren und Kooperieren Inhaltsfelder: · Daten und ihre Strukturierung · Algorithmen · Formale Sprachen und Automaten · Informatiksysteme · Informatik, Mensch und Gesellschaft Inhaltliche Schwerpunkte: · (Je nach Einstieg) Zeitbedarf: 2 Stunden
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Unterrichtsvorhaben E-II Thema: Geschichte der digitalen Datenverarbeitung.
Zentrale Kompetenzen: · Argumentieren · Darstellen und Interpretieren · Kommunizieren und Kooperieren Inhaltsfelder: · Informatik, Mensch und Gesellschaft · Informatiksysteme Inhaltliche Schwerpunkte: · Wirkungen der Automatisierung · Geschichte der automatischen Datenverarbeitung Zeitbedarf: 2 Stunden |
Ein Unterrichtsvorhaben zum Thema Hardware ist nicht obligatorisch.
Einführungsphase |
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Unterrichtsvorhaben E-III Thema: Modellierung und Nutzung von relationalen Datenbanken in Anwendungskontexten und Grundlagen des Datenschutzes
Zentrale Kompetenzen: · Argumentieren · Modellieren · Darstellen und Interpretieren · Kommunizieren und Kooperieren Inhaltsfelder: · Daten und ihre Strukturierung · Algorithmen · Formale Sprachen und Automaten · Informatik, Mensch und Gesellschaft · Informatiksysteme Inhaltliche Schwerpunkte: · Datenbanken · Algorithmen in ausgewählten informatischen Kontexten · Syntax und Semantik einer Programmiersprache · Wirkungen der Automatisierung · Sicherheit
Zeitbedarf: 10 Stunden |
Unterrichtsvorhaben E-IV Thema: Such- und Sortieralgorithmen anhand kontextbezogener Beispiele
Zentrale Kompetenzen: · Argumentieren · Modellieren · Darstellen und Interpretieren · Kommunizieren und Kooperieren Inhaltsfelder: · Algorithmen · Informatiksysteme Inhaltliche Schwerpunkte: · Algorithmen in ausgewählten Kontexten · Analyse und Entwurf einfacher Algorithmen Zeitbedarf: 6 Stunden
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Einführungsphase |
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Unterrichtsvorhaben E-V Thema: Grundlagen der objektorientierten Analyse und Modellierung anhand von Automaten des täglichen Lebens Zentrale Kompetenzen: · Modellieren · Darstellen und Interpretieren · Kommunizieren und Kooperieren Inhaltsfelder: · Daten und ihre Strukturierung · Algorithmen · Informatiksysteme
Inhaltliche Schwerpunkte: · Objekte und Klassen · Analyse und Entwurf einfacher Algorithmen Zeitbedarf: 6 Stunden
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Unterrichtsvorhaben E-VI Thema: Grundlagen der objektorientierten Analyse, Modellierung und Implementierung anhand von statischen Grafikszenen
Zentrale Kompetenzen: · Argumentieren · Modellieren · Implementieren · Kommunizieren und Kooperieren Inhaltsfelder: · Daten und ihre Strukturierung · Formale Sprachen und Automaten Inhaltliche Schwerpunkte: · Objekte und Klassen · Syntax und Semantik einer Programmiersprache Zeitbedarf: 8 Stunden |
Summe Einführungsphase: 34 Stunden |
II) Qualifikationsphase (3. - 6. Semester) - Grundkurs
Qualifikationsphase 3./4. Semester |
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Unterrichtsvorhaben Q3/4-I Thema: Wiederholung und Vertiefung der objektorientierten Modellierung und Programmierung anhand von statischen Grafikszenen
Zentrale Kompetenzen: · Argumentieren · Modellieren · Implementieren · Darstellen und Interpretieren · Kommunizieren und Kooperieren Inhaltsfelder: · Daten und ihre Strukturierung · Algorithmen · Formale Sprachen und Automaten · Informatiksysteme Inhaltliche Schwerpunkte: · Objekte und Klassen · Analyse, Entwurf und Implementierung von Algorithmen · Syntax und Semantik einer Programmiersprache · Nutzung von Informatiksystemen Zeitbedarf: 18 Stunden
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Unterrichtsvorhaben Q3/4-II Thema: Grundlagen der objektorientierten Programmierung und algorithmischer Grundstrukturen in Java anhand von einfachen Animationen
Zentrale Kompetenzen: · Argumentieren · Modellieren · Implementieren · Darstellen und Interpretieren · Kommunizieren und Kooperieren Inhaltsfelder: · Daten und ihre Strukturierung · Algorithmen · Formale Sprachen und Automaten Inhaltliche Schwerpunkte: · Objekte und Klassen · Syntax und Semantik einer Programmiersprache · Analyse, Entwurf und Implementierung von Algorithmen Zeitbedarf: 16 Stunden |
Qualifikationsphase 3./4. Semester |
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Unterrichtsvorhaben Q3/4-III Thema: Modellierung und Implementierung von Klassen- und Objektbeziehungen anhand von grafischen Spielen und Simulationen
Zentrale Kompetenzen: · Argumentieren · Modellieren · Implementieren · Darstellen und Interpretieren · Kommunizieren und Kooperieren Inhaltsfelder: · Daten und ihre Strukturierung · Algorithmen · Formale Sprachen und Automaten Inhaltliche Schwerpunkte: · Objekte und Klassen · Syntax und Semantik einer Programmiersprache · Analyse, Entwurf und Implementierung von Algorithmen Zeitbedarf: 16 Stunden
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Unterrichtsvorhaben Q3/4-IV Thema: Such- und Sortieralgorithmen auf Arrays
Zentrale Kompetenzen: · Argumentieren · Modellieren · Implementieren · Darstellen und Interpretieren · Kommunizieren und Kooperieren Inhaltsfelder: · Algorithmen · Daten und ihre Strukturierung Inhaltliche Schwerpunkte: · Algorithmen in ausgewählten Kontexten · Analyse, Entwurf und Implementierung von Algorithmen Zeitbedarf: 6 Stunden
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Qualifikationsphase 3./4. Semester |
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Unterrichtsvorhaben Q3/4-V Thema: Modellierung und Implementierung von Anwendungen mit dynamischen, linearen Datenstrukturen
Zentrale Kompetenzen: · Argumentieren · Modellieren · Implementieren · Darstellen und Interpretieren · Kommunizieren und Kooperieren Inhaltsfelder: · Daten und ihre Strukturierung · Algorithmen · Formale Sprachen und Automaten Inhaltliche Schwerpunkte: · Objekte und Klassen · Analyse, Entwurf und Implementierung von Algorithmen · Algorithmen in ausgewählten informatischen Kontexten · Syntax und Semantik einer Programmiersprache Zeitbedarf: 24 Stunden |
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Summe Qualifikationsphase 3./4. Semester: 80 Stunden |
Qualifikationsphase 5./6. Semester |
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Unterrichtsvorhaben Q5/6-I Thema: Modellierung und Nutzung von relationalen Datenbanken in Anwendungskontexten
Zentrale Kompetenzen: · Argumentieren · Modellieren · Implementieren · Darstellen und Interpretieren · Kommunizieren und Kooperieren Inhaltsfelder: · Daten und ihre Strukturierung · Algorithmen · Formale Sprachen und Automaten · Informatik, Mensch und Gesellschaft Inhaltliche Schwerpunkte: · Datenbanken · Algorithmen in ausgewählten informatischen Kontexten · Syntax und Semantik einer Programmiersprache · Sicherheit Zeitbedarf: 15 Stunden
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Unterrichtsvorhaben Q5/6-II Thema: Sicherheit und Datenschutz in Netzstrukturen
Zentrale Kompetenzen: · Argumentieren · Darstellen und Interpretieren · Kommunizieren und Kooperieren Inhaltsfelder: · Informatiksysteme · Informatik, Mensch und Gesellschaft Inhaltliche Schwerpunkte: · Rechnernetzwerke · Sicherheit · Nutzung von Informatiksystemen · Wirkungen der Automatisierung · Grenzen der Automatisierung
Zeitbedarf: 14 Stunden
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Qualifikationsphase 5./6. Semester |
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Unterrichtsvorhaben Q5/6-III
Thema: Modellierung und Implementierung von Anwendungen mit dynamischen, nichtlinearen Datenstrukturen
Zentrale Kompetenzen: · Argumentieren · Modellieren · Implementieren · Darstellen und Interpretieren · Kommunizieren und Kooperieren Inhaltsfelder: · Daten und ihre Strukturierung · Algorithmen · Formale Sprachen und Automaten Inhaltliche Schwerpunkte: · Objekte und Klassen · Analyse, Entwurf und Implementierung von Algorithmen · Algorithmen in ausgewählten informatischen Kontexten · Syntax und Semantik einer Programmiersprache Zeitbedarf: 25 Stunden
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Unterrichtsvorhaben Q5/6-IV
Thema: Wiederholung und Vertiefung ausgewählter Kompetenzen und Inhalte des ersten Jahrs der Qualifikationsphase
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Summe Qualifikationsphase 5./6. Semester: 54 Stunden |
Grundsätze der Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung
Auf der Grundlage des Kernlehrplans Informatik hat die Fachkonferenz des Ruhr-Kollegs im Einklang mit dem entsprechenden schulbezogenen Konzept die nachfolgenden Grundsätze zur Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung beschlossen. Die nachfolgenden Absprachen stellen die Minimalanforderungen an das lerngruppenübergreifende gemeinsame Handeln der Fachgruppenmitglieder dar. Bezogen auf die einzelne Lerngruppe kommen ergänzend weitere der in den Folgeabschnitten genannten Instrumente der Leistungsüberprüfung zum Einsatz.
Beurteilungsbereich Klausuren
Verbindliche Absprachen:
Bei der Formulierung von Aufgaben werden die für die Abiturprüfungen geltenden Operatoren des Faches Informatik schrittweise eingeführt, erläutert und dann im Rahmen der Aufgabenstellungen für die Klausuren benutzt.
Instrumente:
· Grundkurse 3./4.Sem.: 2 Klausuren je Halbjahr
Dauer der Klausuren: 2 Unterrichtsstunden
· Grundkurse 5.Sem.: 2 Klausuren
Dauer der Klausuren: 3 Unterrichtsstunden
· Grundkurse 6.Sem.: 1 Klausur unter Abiturbedingungen
Die Aufgabentypen, sowie die Anforderungsbereiche I-III sind entsprechend den Vorgaben des Kernlehrplans zu beachten.
Kriterien
Die Bewertung der schriftlichen Leistungen in Klausuren erfolgt über ein Raster mit Hilfspunkten, die im Erwartungshorizont den einzelnen Kriterien zugeordnet sind.
Ab der Qualifikationsphase orientiert sich die Zuordnung der Hilfspunktsumme zu den Notenstufen an dem Zuordnungsschema des Zentralabiturs.
Von diesem kann aber im Einzelfall begründet abgewichen werden, wenn sich z.B. besonders originelle Teillösungen nicht durch Hilfspunkte gemäß den Kriterien des Erwartungshorizontes abbilden lassen oder eine Abwertung wegen besonders schwacher Darstellung angemessen erscheint.
Die Note ausreichend (5 Punkte) soll bei Erreichen von 45 % der Hilfspunkte erteilt werden.
Beurteilungsbereich Sonstige Mitarbeit
Den Studierenden werden die Kriterien zum Beurteilungsbereich „sonstige Mitarbeit“ zu Beginn des Semesters genannt.
Verbindliche Absprachen der Fachkonferenz
· In der Qualifikationsphase erstellen, dokumentieren und präsentieren die Studierenden in Kleingruppen ein anwendungsbezogenes Softwareprodukt. Dies wird in die Note für die Sonstige Mitarbeit einbezogen.
Leistungsaspekte
Mündliche Leistungen
· Beteiligung am Unterrichtsgespräch
· Zusammenfassungen zur Vor- und Nachbereitung des Unterrichts
· Präsentation von Arbeitsergebnissen
· Referate
· Mitarbeit in Partner-/Gruppenarbeitsphasen
Praktische Leistungen am Computer
· Implementierung, Test und Anwendung von Informatiksystemen
Sonstige schriftliche Leistungen
· Lernerfolgsüberprüfung durch kurze schriftliche Übungen sind möglich.
· Schriftliche Übung dauern ca. 20 Minuten und umfassen den Stoff der letzten ca. 4–6 Stunden.
· Bearbeitung von schriftlichen Aufgaben im Unterricht
Kriterien
Die folgenden allgemeinen Kriterien gelten sowohl für die mündlichen als auch für die schriftlichen Formen der sonstigen Mitarbeit.
Die Bewertungskriterien stützen sich auf
· die Qualität der Beiträge,
· die Quantität der Beiträge und
· die Kontinuität der Beiträge.
Besonderes Augenmerk ist dabei auf
· die sachliche Richtigkeit,
· die angemessene Verwendung der Fachsprache,
· die Darstellungskompetenz,
· die Komplexität und den Grad der Abstraktion,
· die Selbstständigkeit im Arbeitsprozess,
· die Präzision und
· die Differenziertheit der Reflexion zu legen.
Bei Gruppenarbeiten auch auf
· das Einbringen in die Arbeit der Gruppe,
· die Durchführung fachlicher Arbeitsanteile und
· die Qualität des entwickelten Produktes.
Grundsätze der Leistungsrückmeldung und Beratung
Die Grundsätze der Leistungsbewertung werden zu Beginn eines jeden Halbjahres den Studierenden transparent gemacht. Leistungsrückmeldungen können erfolgen
· nach einer mündlichen Überprüfung,
· bei Rückgabe von schriftlichen Leistungsüberprüfungen,
· nach Abschluss eines Projektes,
· nach einem Vortrag oder einer Präsentation,
· bei auffälligen Leistungsveränderungen,
· auf Anfrage,
· als Quartalsfeedback und
Die Leistungsrückmeldung kann
· durch ein Gespräch mit den Studierenden,
· durch einen Feedbackbogen,
· durch die schriftliche Begründung einer Note oder
· durch eine individuelle Lern-/Förderempfehlung
erfolgen.
Leistungsrückmeldungen erfolgen auch in der Einführungsphase im Rahmen der kollektiven und individuellen Beratung zur Wahl des Faches Informatik als fortgesetztes Grundkursfach in der Qualifikationsphase.